Beatrixe Klein

Es ist eine Ikone der Frauenbewegung: Das "frauen museum wiesbaden". Vor 40 Jahren, 1984 von der Frauenwerkstatt mit der Ausstellung "Leben in Bewegung. Frauen in Wiesbaden von 1850 bis heute" ins Leben gerufen, wollen die Gründerinnen die nie geschriebene Geschichte von Frauen präsentieren. Außerdem werden stadtgeschichtliche und künstlerische Schwerpunkte gesetzt, um das Wirken von Frauen ins allgemeine Bewusstsein zu rücken. Die Ausstellungen werden von einem regen Programm flankiert: Seminarreihen, Exkursionen, Vorträge und Begleitbände.
1991 kann das "frauen museum wiesbaden" an den heutigen Standort in der Wörthstraße 5 ziehen. Kurz darauf folgt der Schock: Ab 1995 wird der städtische Zuschuss auf Null gekürzt. Trotzdem werden Ausstellungen im In- und Ausland realisiert, die ehemaligen Angestellten befinden sich jedoch in Arbeitslosigkeit oder Gelegenheitsjobs. Trotzdem halten sie den musealen Betrieb aufrecht. Eine wichtige Ausstellung ist "Sprache der Göttin", die bis in den Fachbereich Archäologie hinein wirkt und die Darstellung von Frauen in unterrichtsbegleitenden Materialien ändert. 1997 wird das "frauen museum wiesbaden" mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Der Preis wird allerdings erst- und letztmals in seiner Geschichte geteilt vergeben. Es vergehen Jahre bevor es gelingt, wieder einen institutionellen Zuschuss zu erhalten, der jedoch finanziell deutlich geringer ausgestattet ist. Beatrixe Klein spricht in hr2-kultur über die wechselvolle Geschichte des in Deutschland einzigartigen Museums.

Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 07.11.2024, 17:10 Uhr