Franziska Nori

Was wie ein Widerspruch klingt, ist der Kern der Ausstellung "Das Anwesende des Abwesenden". Atemberaubende Kunstwerke und Wissenschaftsexponate laden im Frankfurter Kunstverein zu Erlebnissen des Staunens und des Berührtseins ein. Die Abgüsse von Menschen aus Pompeji, die vor fast 2000 Jahren aus dem Leben gerissen und vom Vulkanmaterial als Negativform erhalten wurden – was lassen sie den Betrachter erahnen? Die versteinerten Fußabdrücke prähistorischer Menschen, die vor 3,6 Millionen Jahren entstanden – was sagen sie uns über die Existenz dieser Menschen? Die monumentalen, sakralen Messingbilder von Tierabdrücken des jungen Künstlers Toni R. Toivonen – warum erschüttern sie uns? Die Ausstellung "Das Anwesende des Abwesenden" kreist thematisch um die zeitlose Auseinandersetzung des Menschen mit der Idee der Veränderung und der Vergänglichkeit und deren Formen der Repräsentation in der Kunst. Der Titel spielt auf die Materie als Präsenz an, in der sich Spuren des Lebenden einschreiben. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins und Kuratorin der Ausstellung, spricht über ihr ungewöhnliches Konzept und das spannende Vermittlungsprogramm.

Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 11.10.2024, 17:10 Uhr