Audio Joan Baez stellt sich ihren Dämonen
Die Sängerin mit der glasklaren Stimme Joan Baez führt seit 60 Jahren ein öffentliches Leben auf der Bühne. Was kann da der Film "Joan Baez I am a noise" noch Neues bieten? Die drei Regisseurinnen Karen O’Connor, Miri Navasky und Maeve O’Boyle haben tatsächlich Unbekanntes über das Leben ihrer Protagonistin ausgegraben, was sie zum Teil selbst noch nicht kannte, etwa ein Archiv, das ihre Eltern angelegt hatten. Dazu kommt eine Joan Baez, die versucht, ehrlich mit ihrem Leben umzugehen. Als Kind von Quäkern war sie nach sozialem Engagement süchtig, was soweit ging, dass sie sich Sorgen machte, wogegen sie nach dem Ende des Vietnamkriegs protestieren könnte. Sie litt und leidet unter Depressionen und Panikattacken. Zu ihren Beziehungen zählten Bob Dylan, den sie bemutterte, aber auch mit einer Frau. Und mit 83 nimmt sie immer noch Gesangsunterricht, bei dem ihr Hund bei den hohen Tönen gerne mit einstimmt. Ein Film für die Fans von Joan Baez sowieso, aber auch für alle, die eine der großen Sängerinnen unserer Zeit kennenlernen wollen.
Foto: Joan Baez in einer Szene des Films "Joan Baez I am a noise"
Sendung: hr2-kultur, "Am Morgen", 28.12.2023, 7:35 Uhr