Audio Bumm, bumm, bumm: Japanische Trommeln, zu wenig Musik
Ein gutes Dutzend Spieler bilden dieses Ensemble, das 1998 in Osaka von Chiaki Toyama gegründet wurde, einem Shakuhachi-Virtuosen, also einem Meister der Bambusflöte. Die ist auch dabei, wenn heute die acht jungen Taiko-Trommler an ihren Instrumenten in ganz unterschiedlichen Formen und Größen die Bühne beherrschen. Das Publikum bekommt an diesem Abend in Rüsselsheim halb Konzert halb Show geboten, einzelne Stücke mit Titeln wie "Magische Seide", "Trugbild vom Frühling" oder "Huldigung der Götter" sind auf jeden Fall eine Werbung für die japanische Kultur. Eine ziemlich laute, wenn auch jedes zünftige Rockkonzert noch heftiger daherkommt. Beeindruckend ist das alles unbedingt, Kunstfertigkeit, unglaubliche Köperbeherrschung, Einblicke in uralte japanische Tradition. Trotzdem hat es unseren Kritiker nicht komplett mitgerissen und überzeugt, denn Wirkung, viel Show und Effekte sind nicht alles. Ihm fehlten die Nuancen: Wo blieb das Leise, Filigrane? Trommeln kann doch so viel mehr bedeuten! Und warum hatte man das Gefühl, jetzt bekomme man gleich eine Pauschalreise nach Japan verkauft...?
Sendung: hr2-kultur, 4.4.25, 7:30 Uhr