Anne Lebinsky und Tobias Lutze in "Die Masken des Teufels"

Ihr Sohn hat einen Mord begangen - soviel ist unstrittig in "Die Masken des Teufels" von David Mamet am Staatstheater Wiesbaden. Eine Mutter würde trotzdem alles tun, um ihn vor dem Gefängnis zu bewahren. Darf sie wirklich alles, fragt David Mamet, denn die Mutter - wohlhabend und gut vernetzt - scheut vor keinem Mittel zurück. Zwei Polizisten, die schon längst den Glauben an den Rechtsstaat verloren haben, flüchten sich in ein zynisches Lob des Schlagstocks. Und die Mutter fragt sich: Könnte man nicht die Geschworenen bestechen? Und was ist mit dem Opfer? Hat sie nicht den Sohn verführt? Und dann ist die auch noch eine Jüdin. Je länger "Die Masken des Teufels" währt, desto monströser werden die Rettungsversuche, die sich die Mutter ausdenkt. David Mamet fragt in seiner Versuchsanordnung, was ein liberales Rechtssystem an Angriffen von prinzipienlosen Menschen aushält.

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Foto: Anne Lebinsky und Tobias Lutze in "Die Masken des Teufels"

Sendung: hr2-kultur, "Am Morgen", 30.10.2023, 7:35 Uhr