"Ecce canis" von Maja Smrekar

Im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden ist gerade die Ausstellung der Follow Fluxus-Stipendiatin 2023 Maja Smrekar zu sehen. Die slowenische Künstlerin zeigt dort ältere und neue Arbeiten unter dem Titel Dooms of Love – übersetzt: Schicksal der Liebe. Das könnte für manche eine Provokation sein, denn es geht in Smrekars Kunst um die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund. Einerseits, weil sich Mensch und Hund in den letzten rund 40.000 Jahren zu einander hin entwickelt haben, was sich auch in biologischen Merkmalen und sogar bestimmten Genen zeigt. Zum anderen, weil Smrekar selbst von klein auf mit Hunden aufgewachsen ist und sie tatsächlich als ebenbürtig empfindet.

Anders als etwa bei Joseph Beuys, der Tiere eher als Symbole oder Chiffren verwendet hat, z.B. für die Zerstörung der Natur, begreift und behandelt Maja Smrekar ihre Hunde Ada und Byron als Kollaborateure und Mit-Künstler – und was am Ende steht, als gemeinsam geschaffenen ästhetischen Ausdruck.


Ihre Ausstellung im Nassauischen Kunstverein hat die Fluxus-Stipendiatin mit eher weniger provokanten Arbeiten gestaltet – sehr stimmungsvoll im Stile einer romantischen Jagd- oder Waldhütte. Tanja Küchle hätte gerne noch viel mehr Kunst von Maja Smrekar gesehen – und sieht die Ausstellung als guten Anlass, um sich tiefer mit ihrem vielschichtigem Werk auseinander zu setzen.