Gemälde einer Krähe und eines Menschenkopfs von Arie van Selm

Der Maler Arie van Selm ist immer noch so etwas wie ein Geheimtipp. Diese Schau sollte man sich nicht nur darum ansehen. Sie bietet zum ersten Mal überhaupt einen Querschnitt durch das Werk des Künstlers, der es meisterhaft verstand mit Farbe, Form und Konzepten in Malerei umzugehen. Ein wahrer Farbenrausch empfängt einen in der Kunsthalle Darmstadt, starke expressive Bilder mit schwungvoller Pinselführung, die gleichzeitig sehr konzeptuell, quasi sehr "gedacht" sind.

Viele Leinwände werden von Krähen bevölkert, ebenso präsent sind Frauenköpfe mit großer Haartolle im Profil und Blumen beziehungsweise Pflanzen – Chiffren, die er immer und immer wieder malt. Meist nur angedeutet als schemenhafte Umrisslinien, oder Farbflächen, die gerne mal wie Vexier-Bilder ineinander übergehen.

Geboren im holländischen Utrecht, hat Arie van Selm Jahrzehnte lang in Dallas und Darmstadt gelebt und gearbeitet. Eine große, kecke, schwarze Krähen-Skulptur von ihm wurde 2015 zum Politikum: ihr Standort vor der Kunsthalle in Darmstadt war umstritten. Nun steht die Skulptur wieder vor der Kunsthalle und begrüßt während der aktuellen Ausstellung "Arie van Selm. Introspection and Commentary / Fühlen und Denken" die Besucherinnen und Besucher.

Sendung: hr2-kultur, 17.9.2024, 7:30 Uhr