Audio Es war kompliziert - Ingeborg Bachmann und Max Frisch aus Trotta-Sicht
Als sich Ingeborg Bachmann und Max Frisch im Sommer 1958 treffen, verlieben sie sich sofort ineinander und versuchen vier Jahre lang, ihre offene Beziehung zwischen Zürich und Rom am Leben zu erhalten. Sie scheitern krachend – und sind jetzt in einem neuen Kinofilm wieder auferstanden, wiederbelebt von Margarethe von Trotta. Wird zwei Stunden im Kino nur gestritten? Überhaupt nicht, es gibt schöne Liebesszenen, schöne Liebesdialoge, immer wieder Ansätze zu einem beneidenswerten Lebensentwurf, und vielversprechenden Perspektiven, aber es ist halt alles mit vollem Risiko, großer Leidenschaft und egoistischen Empfindlichkeiten, und jeder Funke kann auch wieder ein Feuer – positiv wie negativ – entfachen. Am Ende unternimmt die Bachmann "Eine Reise in die Wüste". So heißt der Film, nicht "Ingeborg und Max". Ein gefühlvolles Werk mit großem Respekt der Altmeisterin des Portraits vor zwei sensiblen und kreativen Menschen.
Unser Bild zeigt Tobias Resch und Vicky Krieps in dem Trotta-Film „Reise in die Wüste“
Sendung: hr2-kultur, 19.10.2023, 7:35 Uhr