"Radio Telemann" - das hätte es bestimmt gegeben, wenn es denn im 18. Jahrhundert schon Radio gegeben hätte. Georg Philipp Telemann jedenfalls strahlte unablässig Musik ab, zu jeder Gelegenheit, zu jeder Tageszeit. Das hat ihm in späteren Generationen die bitterböse Kritik eines seelenlosen Vielschreibers eingebracht. Telemanns Festmusik "Hamburger Ebb und Fluth" mit seinen Crescendo- und Decrescendo-Effekten dient Paul Bartholomäi in seinem "Notenschlüssel" als Ausgangspunkt, um sich dem Musikmanager, Musikjournalisten und Komponisten adäquat anzunähern, der "als Generalmusikdirektor auf die Welt gekommen" zu sein scheint.