Audio "Ulrich Olshausen war neugierig und unbestechlich - musikalisch wie menschlich"
Sein Urteil galt etwas, seine Expertise für Jazz und andere Formen der Musik ist legendär. Der gelernte Tontechniker war früh von der vielleicht kunstvollsten Art Instrumente zu spielen fasziniert, 1967 gründete er eine der ersten Jazz-Redaktionen fürs Radio, produzierte Aufnahmen junger wie weltbekannter Formationen und Solisten für den Rundfunk. Jahrzehntelang prägte seine Stimme die Vermittlung dieser Gattung. Ohne ihn hätte das Deutsche Jazzfestival in Frankfurt nicht diesen Weltruf. Jetzt ist Ulrich Olshausen mit 91 Jahren gestorben.
In der hr-Pressemitteilung heißt es weiter:
Er prägte in seiner journalistischen Laufbahn maßgeblich die mediale Berichterstattung über die deutsche Jazzszene, etwa mit seiner Sendung „Der neue Klang im Jazz“. Olshausen trug mit seiner Arbeit entscheidend dazu bei, dass der Jazz bei einem breiten Publikum bekannt wurde. Sein Interesse galt aber nicht nur dem Jazz, sondern vielen verschiedenen Musikrichtungen. So moderierte er auch die Sendung „Folktime“ im Südwestfunk.
Auch die Nachwuchsförderung war ihm stets ein wichtiges Anliegen. Seine Weggefährten schätzten an ihm besonders seine Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen in der Musik und seine unprätentiöse Art. Ulrich Olshausen war außerdem für die Produktionen des hr-Jazzensembles verantwortlich und gehörte viele Jahre lang zum Organisationsteam des Deutschen Jazzfestivals.
1999 ging er in den Ruhestand, blieb auch danach seiner Musik treu und schrieb viele Jazzkritiken für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Außerdem war er Teil der Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik und auch bis ins hohe Alter noch jedes Jahr Gast beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt.
Sendung: hr2-kultur, 2.12.2024, 16:20 Uhr