Gabriele von Lutzau spielt in der neueren deutschen Geschichte eine Rolle – im Zusammenhang mit den Terroristen der Rote-Armee-Fraktion. Die 23-Jährige war als jüngstes Crewmitglied an Bord der Lufthansamaschine Landshut im deutschen Herbst 1977.

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"Wenn‘s keiner macht, dann kremple ich ganz langsam meine Ärmel hoch." | Gabriele von Lutzau, "Engel von Mogadischu"

Gabriele von Lutzau bei der Arbeit im Atelier
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Die Maschine startete auf Mallorca mit Ziel Frankfurt. Ein palästinensisches Terrorkommando entführte das Flugzeug und erschoss den Kapitän Jürgen Schumann. Fünf Tage und viele Irrflüge später stürmte die deutsche Anti-Terror-Einheit GSG 9 die Maschine auf dem Flughafen in Mogadischu, befreite die Menschen an Bord. Die junge Flugbegleiterin bekam den Beinamen "Engel von Mogadischu".

Dienstlich flog sie nie wieder, bekam Kinder, widmet sich der Kunst, raspelt Holz mit der Kettensäge. Als am 7. Oktober 2023 Mitglieder der Terrororganisation Hamas Israel grausam überfallen haben, löste das bei ihr jede Menge Flashbacks aus. Traumatisiert, sagt sie, wurden sie damals alle. Hilfe vom Staat in Form psychologischer Betreuung oder Entschädigungszahlung gab es nicht.

Die Künstlerin setzt sich schon lange dafür ein, einen Gedenkort für die Opfer des Terrors zu schaffen. Die Bundeszentrale für politische Bildung aus Bonn ist mit von der Partie, Mitarbeiter sollen ein Konzept erstellen. Doch es gibt heftige Auseinandersetzungen zwischen den Opfern der Entführung und den Verantwortlichen der Bundeszentrale. Die Vorstellungen liegen weit auseinander.

Gastgeberin: Andrea Seeger

Musikinhalt dieser Sendung:
The Beatles: Blackbird
The Rolling Stones: Gimme Shelter
The Rolling Stones: Time Is On My Side

Wiederholung eines Gesprächs vom Mai 2024.

Hier finden Sie den "Doppelkopf" als Podcast.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 22.07.2024, 12:04 Uhr.