In Deutschland leben etwa 120.000 Menschen ohne Staatsangehörigkeit. Sie immigrierten oder wurden hier geboren. Mitunter leben ihre Familien seit Generationen in Deutschland. Ohne Ausweis, Reisepass oder amtliche Dokumente sind sie Bürger und Bürgerinnen zweiter Klasse.

Sie sind konfrontiert mit Behördenwillkür bei der Anerkennung ihres Status, haben Probleme bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Wurde die Situation staatenloser Menschen durch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts durch die Bundesregierung im Jahr 2024 verbessert?

Der Journalist Frank Odenthal hat recherchiert: Dabei traf er einen Tuareg, der über das Mittelmeer nach Europa kam; einen palästinensischen Geflüchteten, der an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen COVID19 mitgewirkt hat; und eine Münchnerin, die ihr ganzes Leben staatenlos in Bayern lebt und dort einen Hilfsverein gegründet hat, der die Bundesregierung bei der Neuregelung des Einbürgerungsrechts berät.

Es ist ein Blick hinter die Kulissen Europas, wo Menschen auf bürokratischen Wegen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Ein Blick auf Menschen, die für die Behörden nicht existieren.

SWR 2024

Sendung: hr2-kultur, "Feature", 07.07.2024, 18:04 Uhr.