Mit dem Hörspiel „Die Bagage“, nach dem Erfolgsroman von Monika Helfer, beginnt die Familiengeschichte ihrer eigenen Großeltern. Das Ehepaar Moosbrugger lebt mit ihren Kindern abseits der Dorfgemeinschaft im österreichischen Voralberg. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, wird Josef Moosbrugger eingezogen, muss Frau und Kinder zurücklassen. Doch die Familie ist wehrhaft und stark, und gemeinsam schaffen sie es, die kargen Winter zu überstehen.

Basierend auf der autofiktionalen Familiengeschichte von Monika Helfer hat Bearbeiterin und Regisseurin Elisabeth Weilenmann ein eindrucksvolles Hörspiel geschaffen: behutsam, fein im Ton und doch sehr intensiv und erschütternd.

Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rande eines Bergdorfes im österreichischen Vorarlberg. Sie sind die Armen, die am Rand der Gesellschaft stehen – sie sind die Bagage. Wie ein Mal tragen die Familienmitglieder das Stigma, „die Bagage“ zu sein, ihr Leben lang mit sich herum. Es scheint, als würde das Unglück an ihnen haften, doch ihre Schicksale ähneln denen vieler anderer.

Es ist die Zeit des Ersten Weltkriegs. Zwar ist die Front in weiter Ferne, doch der Krieg findet seinen Weg auch in das kleine Haus der Bagage: Vater Josef Moosbrugger wird eingezogen und muss seine Familie zurücklassen. Der Bürgermeister soll sich um seine Familie kümmern, was der machtbewusste Mann nur allzu gern verspricht – denn Maria ist eine wunderschöne Frau. Doch die Familie ist wehrhaft und stark, und gemeinsam schaffen sie es, die kargen Winter zu überstehen.

Als Erzählerin, gespielt von Dörte Lyssewski, ist Monika Helfer als Autorin stets anwesend, doch hält sie sich im Hintergrund. Sie kommentiert, ordnet ein und lässt die kommenden Jahrzehnte der Familiengeschichte immer wieder aufleuchten.

Monika Helfer, geboren 1947 in Au im Bregenzerwald, ist eine renommierte österreichische Schriftstellerin. In ihren Romanen und Erzählungen thematisiert sie oft familiäre und gesellschaftliche Schicksale, die sie auf eindringliche und persönliche Weise erzählt. Ihr bekanntestes Werk, „Die Bagage“, basiert auf der Geschichte ihrer eigenen Familie und spielt zur Zeit des Ersten Weltkriegs im ländlichen Vorarlberg. Helfers klare Sprache und ihre feinfühlige Beobachtungsgabe haben ihr zahlreiche literarische Auszeichnungen eingebracht. Sie gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der zeitgenössischen österreichischen Literatur.

Elisabeth Weilenmann, geboren 1982 in Niederösterreich, begann schon im Studium, Hörspiele und Radiofeatures zu schreiben und zu inszenieren. Sie arbeitet seit 13 Jahren für diverse deutschsprachige Sender und gewann zahlreiche Preise, u.a. wurde das Hörspiel »Höllenkinder« von Gabriele Kögl, bei dem sie Regie führte, mit dem Prix Europa 2019 ausgezeichnet (ORF 2018).

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Sendung: hr2-kultur, "Hörspiel", 25.12.2024, 14:04 Uhr.

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