Der Italo-Amerikaner Lennie Tristano ist vieles: Virtuoser Pianist mit kraftvoller Melodik, Erfinder von bis heute aufregend-eigenwilligen Kompositionen, Pionier der Aufnahmetechnik und einer der ersten Pädagogen des Jazz.

Der amerikanische Jazzpianist Lennie Tristano (1919-78) verbindet auf einzigartige Weise Feuer und Intellekt. Seine meist einstimmigen Melodielinien meißelt er mit kraftvoller Präzision in die Tasten und seine Kompositionen sind oft brillante Kontrafakturen: Neue, halsbrecherische Melodien über die Akkorde bekannter Jazzstücke. Diese Avantgarde der 1940er Jahre klingt bis heute modern und aufregend.

Lennie Tristano, Kind italienischer Einwanderer, erblindet im Alter von neun Jahren. Wer nichts mehr sieht, schärft sein Gehör. Tristano wird später einer der ersten Pädagogen des Jazz, mit einer eigenen Schule in seiner Heimatstadt New York. Henning Sieverts (BR) zeichnet ein lebendiges Porträit von Lennie Tristano und präsentiert zeitlos gute Aufnahmen mit dem Altsaxophonisten Lee Konitz (u.a. das ihm gewidmete "Subconscious-Lee"), mit dem Tenorsaxophonisten Warne Marsh ("Crosscurrent") oder mit dem Trompeter Dizzy Gillespie ("Hot House").

Eine Sendung von Henning Sieverts.

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Sendung: hr2-kultur, "Jazz", 31.08.2024, 23:03 Uhr