Weltmusik
Open World
Mit Spieß und Stachel – Tonkunst mit asiatischen Kniegeigen
Sendetermine
Sie haben unten einen Stachel oder Spieß, werden auf oder zwischen den Knien oder Oberschenkeln aufgestellt und mit einem Bogen gestrichen. Das Phänomen Kniegeige zieht sich durch die Welt, stellt Babette Michel fest und lenkt den Fokus nach Asien.
Melisa Yıldırım ist eine Klang-Entdeckerin. Natürlich hat die Musikerin aus Istanbul ihre Instrumente, die anatolische Stachelgeige Kamancha und die Kürbisgeige Kabak Kemane, von der Pike auf gelernt. Und fühlt sich frei: "Das ist das Schöne an diesen Instrumenten: Es gibt keine festen Standards, wie sie zu bauen und zu spielen sind". Kamane, Kamancha, Kemençe, Kamancheh – das sind ähnlich klingende Namen für ähnliche aussehende Instrumente von der Türkei über den Iran bis nach Afghanistan und Usbekistan. Manche heißen auch Ghijek oder Ghichak, aber sie alle haben Spieß oder Stachel und werden senkrecht auf oder zwischen den Knien gehalten und mit einem Bogen gestrichen. Auch die Kamancheh von Misagh Joolaee. Mit seinem Joolaee Trio findet die persische Kniegeige den Weg zum Klavier, begleitet von Perkussion. Neues entsteht, ganz nach Misagh Joolaee's Motto: "Es reicht nicht, sich als Musiker nur mit der alten Tradition zu befassen. Man muss immer versuchen, sich weiterzuentwickeln."
Am Mikrofon: Babette Michel
Eine Sendung von WDR 3
Sendung: hr2-kultur, "Open World", 04.03.2025, 22:03 Uhr