Konzertsaal
Atmendes Klarsein (Teil 3 von 3)
Werke des italienischen Komponisten Luigi Nono (1924-1990)
Sendetermine
"Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken, die Intelligenz, die größtmögliche entäußerte Innerlichkeit. Das ist heute das Entscheidende." Daran zu arbeiten, neue Wege zu finden und zukunftsweisende Wegmarken zu setzen - das ist das weiterhin gültige Vermächtnis des Komponisten Luigi Nono an uns.
Luigi Nono (1924-1990):
“Variazone canoniche sulla serie dell’op 41 di Arnold Schönberg” (1949) für Orchester
hr-Sinfonieorchester
Leitung: Sian Edwards
Live-Aufnahme: 25. März 2011, hr-Sendesaal, Frankfurt am Main
“La victoire de Guernica” (1954). Gesänge nach Paul Éluard für gemischten Chor und Orchester
Chor des Hessischen Rundfunks
hr-Sinfonieorchester
Leitung: Hermann Scherchen
Aufnahme der Uraufführung am 25. August 1954, Stadthalle Darmstadt
“A Carlo Scarpa, architetto, ai suoi infiniti possible” (1984) für Orchester mit Mikrointervallen
Ensemble Modern Orchestra
Leitung: Heinz Holliger
Live-Aufnahme: 20. April 2004, Alte Oper, Frankfurt am Main
“No hay caminos, hay que caminar … Andrej Tarkowskij” (1987) für sieben Orchestergruppen
hr-Sinfonieorchester
Leitung: Friedrich Goldmann
Live-Aufnahme: 4. März 1994, hr-Sendesaal, Frankfurt am Main
“Ommagio a György Kurtág“ (1983/1986)
Ensemble recherche
Experimentalstudio des SWR Freiburg
Der am 29. Januar 1924 in Venedig geborene Luigi Nono hat diese Aufforderung selbst eingelöst: ästhetisch, philosophisch, politisch. Aus seinen gut sechzig Werken, die er bis zu seinem Tod am 8. Mai 1990 geschaffen hat, spricht stets das Engagement für eine bessere Welt, für eine gerechte Gesellschaft. "Alle meine Werke", bekannte er in jungen Jahren einmal, "gehen immer von einem menschlichen Anreiz aus: Ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens rührt an meinen Instinkt und an mein Gewissen und will von mir als Musiker wie als Mensch Zeugnis ablegen."
Seine Zeugnisse sind querständig, unbequem, anklagend. Zugleich sind sie Zeichen des Mutes und der Hoffnung. Sie sorgten für so manchen Skandal; zeitweise wurden er - seit 1952 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Italiens - und sein Oeuvre boykottiert. Auch in der Bundesrepublik, wo ein Großteil seiner Kompositionen ihre Uraufführung erlebte. Aus Anlass seines 100. Geburtstages präsentiert hr2-kultur dreimal in der Sendung "hr2-Konzertsaal" Aufnahmen seiner Werke.
Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 25.01.2024, 20:04 Uhr.