Der Komponist, Pilzexperte, Hörspielmacher und Zahlenliebhaber John Cage (1912-1992) gehört zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts - bis heute, seinem 111. Geburtstag.

John Cage (1912-1992):

"Ryoanji" (1983-85) für Stimme und variables Ensemble
Christina Ascher, Stimme
hr-Ensemble für Neue Musik
Dirigent: Malcolm Goldstein
(Live-Aufnahme vom 19. September 1991 im Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Frankfurt am Main)

"Sixty-Eight" (1992) für Orchester
hr-Sinfonieorchester
Dirigent: Lucas Vis
(Live-Aufnahme der Uraufführung am 6. November 1992 im Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Frankfurt am Main)

"26‘1.1499‘‘" (1953-55) für einen Streicher
Frances-Marie Uitti, Violoncello, Radio, Plattenspieler und Stimme
(Studioproduktion vom März 1991, Hessischer Rundfunk, Frankfurt am Main)

Loslassen, weglassen, produktiv umformulieren - John Cage, der nur einige Monate in Los Angeles bei dem aus Wien nach Kalifornien geflohenen Arnold Schönberg studierte, war ebenso ein Erfinder wie ein Abschaffer: Den Dirigenten und die traditionelle Partitur schuf er ab, das absichtsvolle Tun (eines Komponisten) reduzierte er auf ein Minimum. Doch dazu bedurfte es immer auch der Einfälle: Wer tritt an die Stelle des Kapellmeisters, was kann die vertrauten Noten ersetzen und wie lässt sich intentionslos Kunst machen? Fragen über Fragen. Dass all das ging und geht, dass all das sogar ästhetischen Sinn machen kann, hat Cage in vielen seiner Stücke und Werkideen gezeigt. An einige erinnern wir aus Anlass seines 111. Geburtstags - mit bisher kaum gehörten (Live-)Aufnahmen aus dem Archiv des Hessischen Rundfunks.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 28.09.2023, 20:04 Uhr.