Am 21. Mai dieses Jahres feierte Heinz Holliger seinen 85. Geburtstag. Und er dirigiert sein Jubiläumskonzert in der Alten Oper selbstverständlich selbst - noch immer unermüdlich unterwegs in Sachen Musik.

Christina Daletska, Mezzosopran
Thomas Mittler, Horn
Ensemble Modern
Leitung: Heinz Holliger

Klaus Huber (1924-2017): Zwei Sätze für Blechbläser (1957/58)
Aregnaz Martirosyan (*1993): Emotional Diversity (2020)
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970): Omnia tempus habent (1957)
Heinz Holliger (*1939): ensmo - omnes (2020)
Heinz Holliger: Des Knaben Ohrwunder (ein geschütteltes Wunderhorn) für Sopran und Horn (2024), Uraufführung
Stefan Wirth (*1975): Mnemosyne nach Friedrich Hölderlin für Gesang und großes Ensemble (2023)

(Aufnahme vom 19. Oktober 2024 aus dem Mozart Saal)

Der Schweizer Heinz Holliger war und ist ein bedeutender Interpret als Oboist und Dirigent, ein gefragter Lehrer vieler namhafter Schüler und einer der großen Komponisten unserer Zeit. Und natürlich stehen beim Jubiläumskonzert mit dem Ensemble Modern auch eigene Werke auf dem Programm: eine Uraufführung und passenderweise eben jenes Stück, das er 2020 dem Ensemble Modern zum 40. Geburtstag geschrieben hatte - eine Widmung, die sich auch im Anagramm-Titel schon niederschlägt.

Zwei ältere Kollegen, die Holliger zeitweilig auch kompositorisch beeinflusst haben, sind mit selten gespielten Arbeiten ihrer Übergangszeit zu hören. Bernd Alois Zimmermann mit seinem ersten zwölftönig-seriellen Vokalwerk, Klaus Huber mit zwei Blechbläsersätzen, die das für ihn später so bedeutsame zentralsymmetrische Prinzip geradezu paradigmatisch ausprägen.

Aber auch die jüngere Komponisten-Generation ist vertreten: mit der Armenierin Aregnaz Martirosyan und dem Schweizer Stefan Wirth, dessen "Mnemosyne" eine der berühmtesten und letzten Hymnen eben jenes Dichters zugrunde liegt, der auch für Holligers Schaffen eine ganz besondere Bedeutung hatte - Friedrich Hölderlin.

Am Mikrofon: Markus Hürtgen

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 01.12.2024, 20:03 Uhr.