Dem Publikum war seine Musik oft zu modern, seinen avancierten Kollegen indes meist zu reaktionär. Am 28. Dezember 1963 starb der Komponist Paul Hindemith in Frankfurt am Main, begraben ist er auf dem Friedhof St. Légier bei Blonay im schweizerischen Kanton Waadt, unweit vom Genfer See.

Am Mikrofon: Maximilian Peter

Paul Hindemith (1885-1963):

Fünf Stücke für Streichorchester op. 44, Nr. 4 (1927)
hr-Sinfonieorchester
Werner Andreas Albert, Dirigent
(Studioproduktion des Hessischen Rundfunks, Oberursel 24. Juni 1988)

Konzertmusik für Klavier, Blechbläser und Harfen op. 49 (1930)
hr-Brass
Lutz Köhler, Dirigent
Ueli Wiget, Klavier
Charlotte Cassedanne-Yoran, Harfe
Rita Schäfer-Tworek, Harfe
(Live-Aufnahme des Hessischen Rundfunks, Frankfurt a. M. 26. November 1995)

Sinfonie "Mathis der Maler" (1933-34)
hr-Sinfonieorchester
Paavo Järvi, Dirigent
(Live-Aufnahme des Hessischen Rundfunks, Frankfurt a. M. Januar 2013)

Kammermusik Nr. 1 op. 24 Nr. 1 (1921-22)
Ensemble Modern
Friedrich Cerha, Dirigent
(Live-Aufnahme, Frankfurt a. M. 13. November 1992)

Die Musik Paul Hindemiths polarisierte: Den einen war sie ein Schrecken, den anderen eine reaktionäre Tonkunst. In den ersten Jahren der 1946 gegründeten "Internationalen Ferienkurse für Neue Musik" in Darmstadt war Hindemith, der die Zeit des Zweiten Weltkriegs in den USA verbrachte, ein produktiver Hausgeist. Doch alsbald traten andere Ideale und Idole an seine Stelle.

Theodor W. Adorno, wie Hindemith einst Kompositionsschüler von Bernhard Sekles in Frankfurt gewesen, favorisierte die Zwölftontechnik Schönbergs, und er warf Hindemith vor, nicht zum Widerstand fähig zu sein, einem Widerstand gegen das etablierte System der Tonalität. Dennoch hat Hindemiths Musik alle Kritik überlebt. Anlässlich seines 60. Todesjahrs erinnert hr2-kultur mit ausgesuchten Interpretationen durch das hr-Sinfonieorchester, die Formation hr-Brass und das Ensemble Modern an den 1885 in Hanau geborenen Komponisten von Weltrang.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 14.12.2023, 20:04 Uhr.