"Was fragst du?" So lautete das Motto der Kasseler Musiktage, die Ende Oktober und Anfang November 2024 stattfanden. Passend dazu präsentierte das französische Streichquartett "Quatuor Diotima" ein Programm mit drei Werken, die zahlreiche Fragen aufwerfen.

Quatuor Diotima

Bruckner: Streichquartett c-Moll
Lisa Streich (*1985): Sternenstill für Streichquartett
Berg: Lyrische Suite

(Aufnahme vom 28. Oktober 2024 aus dem Hallenbad Ost)

Anton Bruckners Streichquartett in c-Moll zählt zu dessen ersten Kammermusikwerken, er schrieb es zeitlich vor seinen Symphonien. Lässt sich darin trotzdem schon der typische "Bruckner-Ton" erahnen, für den die Symphonien so bekannt sind?
Die zeitgenössische schwedische Komponistin Lisa Streich fühlte sich durch die Corona-Pandemie inspiriert und schuf ihr Quartett "Sternenstill". Ihr geht es darin um das Innehalten und die geschärfte Wahrnehmung, die sie während der Lockdown-Zeit erlebte: Warum bewegen Schmetterlinge ihre Flügel sehr langsam, wenn sie sich hinsetzen? Dies ist nur eine von vielen Detailfragen, die Lisa Streich in ihrer Komposition eigens für das Quatuor Diotima in Klänge setzte.
Wie hören wir Alban Bergs Musik, wenn wir darin eine geheime Liebesbotschaft vermuten? Diese Frage können wir uns beim Hören von Bergs "Lyrischer Suite" stellen, denn sie soll Ausdruck einer tiefen und unerfüllten Liebe des Komponisten zu Franz Werfels Schwester Hanna Fuchs sein.

Anschließend:
Schubert: Oktett F-Dur D 803 (Isabelle Faust und Ensemble)
Mozart: Sinfonie C-Dur KV 551"Jupiter" (Musica Eterna / Joos van Immerseel)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 03.01.2025, 20:03 Uhr.