Von irdischen und transzendentalen Klängen: Das hr-Sinfonieorchester kombiniert Mahlers "Lied mit der Erde" mit dem 2017 entstandenen sinfonischen Gedicht "Metacosmos" der Isländerin Anna Þorvaldsdóttir.

Clay Hilley, Tenor
Samuel Hasselhorn, Bariton
Leitung: Alain Altinoglu

Anna Þorvaldsdóttir: Metacosmos
Gustav Mahler: Das Lied von der Erde

(Aufnahmen vom 13. und 14. Juni aus dem Großen Saal der Alten Oper)

Es gehört zum Schönsten und Beeindruckendsten aus Gustav Mahlers Feder: "Das Lied von der Erde". Die Musik ist hypersinnlich, die Texte extrem atmosphärisch. Ein großes Lied wie aus einer anderen Welt. Auf der Basis von Nachdichtungen altchinesischer Lyrik hat Mahler einen allumfassenden Abgesang komponiert, ein Abschiednehmen von der Erde, vom Leben, das Alain Altinoglu und das hr-Sinfonieorchester mit zwei exzellenten Solisten realisiert.

Und wie geht es jenseits weiter? "Metacosmos", diesen Titel gab die Isländerin Anna Þorvaldsdóttir 2017 ihrem sinfonischen Gedicht, und es geht darin genau um die dunkle Reise, die über jeden Horizont hinaus geht. "Der Titel bezieht sich auf den Gedanken, in ein schwarzes Loch zu fallen und an einem Ort anzukommen, den niemand kennt und über den Sie keine Kontrolle haben", so die Komponistin. Ihr ist darin eine Musik von fast Mahler’scher Atmosphäre gelungen - mal düster-amorph, mal von unwirklicher nordischer Schönheit.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 25.06.2024, 20:03 Uhr.