Ein Tscheche trifft auf einen Österreicher mit persischen Wurzeln und zwei Russen: So könnte man das Programm zusammenfassen. Denn zu Gast beim hr-Sinfonieorchester sind der tschechische Dirigent Petr Popelka - und der Österreicher Kian Soltani, der iranische Eltern hat. Er wird die "Sinfonia concertante" von Sergej Prokofjew mitbringen.

Kian Soltani, Violoncello
Leitung: Petr Popelka

Prokofjew: Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester e-Moll op. 125
Rachmaninow: Sinfonische Tänze op. 45

(Übertragung aus dem Großen Saal)

Eigentlich war Prokofiews "Sinfonia concertante" mal ein "echtes" Cellokonzert. Doch weil verschiedene Cello-Virtuosen etwas daran auszusetzen hatte, holte sich Prokofiew schließlich Unterstützung von dem jungen Mstislaw Rostropowitsch und besserte nach. Als "Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester" wurde das Stück 1952 schließlich in Moskau uraufgeführt: Am Cello saß selbstredend Rostropowitsch. Am Dirigentenpult gab Swjatoslaw Richter sein Debüt.

In Frankfurt steht der Tscheche Petr Popelka vor dem hr-Sinfonieorchester. Der frischgebackene Chefdirigent der Wiener Symphoniker hat sich - passend zu Prokofjew - die "Sinfonischen Tänze" von Sergej Rachmaninow ausgesucht. Ein Schwanengesang, der 1940 im amerikanischen Exil in Huntington auf Long Island entstand. Hier verarbeitet Rachmaninow Stationen seines wechselvollen Lebens - etwa ein Zitat aus seiner erfolglosen 1. Sinfonie, die ihn in eine tiefe Krise stürzte. Am Ende zitiert er den Hymnus "Dies irae", der symbolisch für den Tod - und für die Auferstehung - steht.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 22.11.2024, 20:03 Uhr.