Vor fünfzig Jahren, 1972, steckte der in Köln lebende Komponist Mauricio Kagel mitten in der Arbeit an einem Orchesterstück, das einen wichtigen Moment der Musikgeschichte neu zu fassen suchte. Kurz gesagt: Georg Friedrich Händel in der Sicht von Johannes Brahms - nun und fortan in der akustischen Brille von Kagel selbst.

Mauricio Kagel (1931-2008)
"Variationen ohne Fuge" (1971/73) für großes Orchester über 'Variationen und Fuge' über ein Thema von Händel für Klavier op. 24 von Johannes Brahms 1861/62

Andreas Meyer-Hanno, Sprecher (Brahms)
Wolfgang Strohmeier, Sprecher (Händel)
hr-Sinfonieorchester
Dirigent: Alexander Rahbari

(Live-Aufnahme vom 13. Oktober 1986 aus der Stadthalle Kassel)

Uraufgeführt wurden Kagels "Variationen ohne Fuge" während der Hamburger Brahms-Wochen 1973, als Musik über Musik über Musik - ein ästhetischer Dreisatz. Der frühere hr-Redakteur Paul Bartholomäi hat dieses Kagel-Werk vor über zwei Jahrzehnten einmal prägnant aufgeschlüsselt. Komposition und Kommentar sind überaus lohnende Wiederholungen: für manche, für andere gar eine Premiere.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 17.11.2022, 20:04 Uhr.