Kammermusik gehört bei den Mitgliedern des hr-Sinfonieorchesters zum "guten Ton". Und so trafen beim Konzert "Serenaden-Pracht" diesmal vor allem die Blasinstrumentalistinnen und -instrumentalisten aufeinander, in Werken von Beethoven und Dvořák.

Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters

Beethoven: Oktett Es-Dur op. 103 - "Parthia" für zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte und zwei Hörner
Beethoven: Rondino Es-Dur op. posth. für Bläseroktett
Dvořák: Serenade d-Moll op. 44 - für Bläser, Violoncello und Kontrabass

(Aufnahme vom 24. März 2024 aus dem hr-Sendesaal)

Großbesetzte Bläser-Kammermusik ist im Konzertleben rar. Bedauerlich besonders, wenn man an so eindrucksvolle Werke wie das "Parthia"-Oktett des jungen Beethoven und Dvořáks große Serenade denkt. Beethovens einziges Bläseroktett ist 1792 noch in Bonn entstanden. Der Kölner Kurfürst Max Franz unterhielt dort eines der besten Bläseroktette des Reiches - ein Ensemble, das damals noch "Harmoniemusik" genannt wurde.

Eben diese "Harmoniemusiken" hatte Antonín Dvořák noch im Ohr, als er im Januar 1878 seine Serenade für 10 Bläser und zwei Streichbässe komponierte. Wahrscheinlich hat ihn Mozarts "Gran Partita" nachhaltig beeindruckt, die er kurz zuvor in Wien gehört hatte. Auffällig ist die Grundtonart d-Moll und der oft tragische Tonfall, der die serenadenhaft-heitere Stimmung immer wieder verdunkelt - möglicherweise ein Reflex auf den Tod seiner beiden Kinder wenige Monate zuvor.

Sendung: hr2-kultur, "Mittagskonzert", 07.01.2025, 13:04 Uhr.