Sie gilt als Förderstätte für Hochbegabungen in den Fächern Violine, Viola, Violoncello und Klavier: Die Kronberg Academy vor den Toren Frankfurts. Einmal im Jahr präsentieren sich die jungen Musikerinnen und Musiker beim Kronberg Festival.

Guido Sant’Anna, Violine
hr-Sinfonieorchester
Leitung: Anna Handler

Bruch: 1. Violinkonzert in g-Moll op. 26
Schubert: Sinfonie in h-Moll D 759 "Unvollendete"

(Aufnahme vom 3. Oktober 2024 aus dem Casals Forum Kronberg)

"Weitergabe des Feuers": So lautete das Festival-Motto im vergangenen Jahr. Und auch die beiden Abschlusskonzerte führten "Ins Licht" - so die Konzert-Titel. Im vergangenen Herbst waren hier zwei blutjunge Studierende zu erleben: Darunter der erst 19jährige brasilianische Geiger Guido Sant’Anna, der vor zwei Jahren den prestigeträchtigen Internationalen Fritz-Kreisler-Wettbewerb in Wien gewonnen hat.

Begleitet wurden sie vom hr-Sinfonieorchester und Gastdirigentin Anna Handler. Beim ersten der beiden Abschlusskonzerte trat Guido Sant'Anna "ins (Rampen)Licht", mit Max Bruchs 1. Violinkonzert. Segen und Fluch: Schon zu Lebzeiten war dieses Violinkonzert so populär, dass Bruch 1887 schreibt: "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger. Alle 14 Tage kommt Einer und will mir das I. Concert vorspielen. Ich bin schon grob geworden, und habe ihnen gesagt: 'Ich kann dies Concert nicht mehr hören - habe ich vielleicht blos dies eine Concert geschrieben? Gehen Sie hin und spielen Sie endlich einmal die anderen Concerte, die ebenso, wenn nicht besser sind!’"

Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Und von beidem lebt Franz Schuberts 7. Sinfonie, die auch "die Unvollendete" genannt wird. Warum Schubert 1822 nur zwei von vermutlich vier geplanten Sätzen seiner Siebten fertiggestellt hat, gibt der Musikwissenschaft bis heute Rätsel auf.