Ohne ihre Geige fühlt sie sich nicht komplett - die norwegische Geigerin Vilde Frang wurde von Anne-Sophie Mutter gefördert und hat an der Kronberg Academy studiert. Inzwischen lebt die Geigerin in Berlin und hat sich gemeinsam mit dem SWR-Symphonieorchester und seinem Chefdirigenten Teodor Currentzis einem der wichtigsten Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts gewidmet.

Vilde Frang, Violine
SWR-Symphonieorchester
Leitung: Teodor Currentzis

Berg: Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels"
Schostakowitsch: 8. Sinfonie c-Moll op. 65

(Aufnahme vom 20. Januar 2023 aus der Liederhalle)

Dmitrij Schostakowitsch

Fast 27 Millionen Menschen starben in dem Krieg, den Nazi-Deutschland gegen die Sowjetunion führte. Unter dem Eindruck dieser Katastrophe schrieb Dmitri Schostakowitsch im Jahr 1943 seine 8. Sinfonie. Gleichwohl keimte gerade zu jener Zeit Hoffnung - in der Schlacht bei Kursk hatte die Rote Armee die Deutschen entscheidend geschwächt. Schostakowitschs einstündige 8. Sinfonie ist eine Totenklage, die am Ende Zuversicht erkennen lässt, aber von einem Triumph weit entfernt ist.

Eine Totenklage ist auch das Violinkonzert von Alban Berg. Er komponierte es zum Andenken an Manon Gropius, die 18-jährig den Folgen einer Kinderlähmung erlag. Die norwegische Geigerin Vilde Frang, die im Konzert den Solopart spielt, sagte in einem Interview: "Es fühlt sich an, als würde ich gegen den Tod kämpfen. Nie fühlte ich mich dem Tod näher als beim Spielen dieses Stücks."

Anschließend, ab ca. 21:45 Uhr:
Byrd: Walsingham-Variationen für Klavier (Kit Armstrong)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 30.04.2023, 20:04 Uhr.