Zwei Trommelstöcke schlagen auf ein Buch: "Musik auf Texte von Schiller" (die darin enthalten sind). Der Mann - er heißt Urs Peter Schneider - hat nicht nur eine verblüffende Fantasie, vielmehr auch einen kritischen Blick auf die Gegenwart (die schon wieder gedankenlos die Klassiker vertont).

Vorgestellt von Werner Klüppelholz

Geboren 1939 in Bern, lebt der vielseitige und umtriebige Musiker Urs Peter Schneider schon seit langem in Biel. Nach eigenem Wort ist er ein "Waagrecht-Starter". Begonnen hat Schneider als Konzertpianist, wurde Komponist, verbreitete die aktuelle Neue Musik in der Schweiz, wurde Lehrer, Improvisator, daneben Sprach- und Lebenskünstler, der den Institutionen, dem Musikbetrieb, dem äußerlichen Erfolg zutiefst misstraut.

Stattdessen glaubt er an das Individuum, das in Nischen nach dem Neuen sucht. Musik (von Haydn bis Cage) ist Schneider die Basis des gesamten Daseins, ebenso existenziell sind ihm Religion und Mystik. Schließlich - oft mit einfachsten Mitteln - hat er eine Reihe von gewichtigen Stücken der Neuen Musik geschaffen. Und immer noch spielt er wunderbar Mozart, seinen obersten Gott.

Sendung: hr2-kultur, "Neue Musik", 09.02.2023, 21:30 Uhr.