Als "Daniel Düsentrieb unter den Komponisten“ wurde er schon mal bezeichnet. Denn Koka Nikoladze komponiert nicht nur – er bastelt auch: kleine elektromechanische Schlaginstrumente, mit denen er interdisziplinäre Klangräume erschließt.

Vorgestellt von Ursula Böhmer

"Es ist unmöglich, am Leben zu sein und nicht zu denken, oder? Genauso wenig kann ich am Leben sein, ohne zu versuchen zu komponieren“, sagt Koka Nikoladze.
Und das Komponieren bezieht sich bei ihm auch auf das Instrumentarium: originelle elektromechanische "Beatmaschinen“, die er aus Alltagsgegenständen zusammenstellt, z.B. Sprungfedern, Gabeln, Plastikröhrchen, Eier und Holzkästen. Und mit Hilfe von Magnetspulen und Computerprogrammierung bringt er sie zum Spielen.

Weitere Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit sind animierte Notationen und Real-Time-Kompositionen. Nikoladze, 1989 in Tiflis geboren, ist Professor für Musiktechnologie und Live-Elektronik an der Norwegischen Musikakademie in Oslo. 2022/23 war er zudem Stiftungsgastprofessor für Komposition an der Frankfurter Musikhochschule. Dort entwickelte er sein Performance-Stück "The Impossible Song“ für einen Chor, der - über Handys vernetzt – den urbanen Raum bespielt.


Sendung: hr2-kultur, "Neue Musik", 07.12.2023, 21:30 Uhr.