Entlang der eigenen Erfahrung erzählt André Kubiczek einen Mutter-Sohn-Roman – und verhandelt nebenbei ein wenig bekanntes Kapitel der DDR-Geschichte: Nicht nur Vietnamesen, auch eine kleine Gruppe von Laoten lebte im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Karina Plachetka und Patrick Güldenberg haben Mutter und Sohn einfühlsam interpretiert.

Die gekürzte Lesung ab 13. Dezember 2024 in der ARD Audiothek. 

"Ihr Vater hätte das niemals erlaubt", der Gedanke geht Teo auf ihrer Zugreise im Jahr 1968 nach Ostberlin nicht aus dem Kopf. Doch der Vater ist tot und die junge Frau aus Laos flieht ohne dessen Wissen in die DDR. Sie hat sich beim Studium in Moskau in einen Deutschen verliebt. Jahre später, es ist Weihnachten 1982, hat sie bereits einen zwölfjährigen Sohn. André wünscht sich nichts sehnlicher als möglichst nicht aufzufallen. Aber "weil Mama nicht aussieht wie original von hier, sieht er leider auch nicht so aus." Und das bietet leider Angriffsflächen für Frau Rakotschke, die sadistische Klassenlehrerin …

André Kubiczek legt mit "Nostalgia" sein vielleicht persönlichstes Buch vor. Es handelt von seiner Beziehung zur Mutter, die versuchte, in der Fremde eine Heimat zu finden. Kubiczek wurde 1969 in Potsdam geboren und lebt in Berlin. Seine bislang elf Romane sind im Rowohlt Verlag erschienen. 2016 stand der Autor mit "Skizze eines Sommers" auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Auch der neue Roman war für den Buchpreis nominiert. Hr2-kultur präsentiert eine gekürzte Lesung von "Nostalgia" mit Patrick Güldenberg und Karina Plachetka, Regie führte Anke Beims, eine Produktion des MDR.

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Sendung: hr2-kultur, Lesung, 27.01.2025, 9:30 - 10:00 Uhr.