Martina Hefter, Maren Kames, Clemens Meyer, Ronya Othmann, Markus Thielemann, Iris Wolff – das sind die Finalist*innen für den Deutschen Buchpreis 2024. Laut Jurysprecherin Natascha Freundel erkunden ihre Romane "auf neue Weise Licht und Dunkel unserer jüngeren Geschichte" und sind dabei "große literarische Abenteuer".

Die Autor*innen stellen sich mit Lesungen und Gesprächen im Schauspiel Frankfurt vor, es moderieren Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (hr) und Christoph Schröder (freier Kritiker). Eine gemeinsame Veranstaltung von Literaturhaus und Kulturamt Frankfurt. hr2-kultur präsentiert den Shortlistabend als Medienpartner.

10.10.2024: Ronya Othmann, Vierundsiebzig (Rowohlt Verlag, März 2024)

Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten des Genozids an der êzîdischen Bevölkerung, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. Der Weg führt in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verweben, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.

Ronya Othmann wurde als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, u.a. 2020 für ihren ersten Roman "Die Sommer" mit dem Mara-Cassens-Preis. "Vierundsiebzig" wurde in diesem Jahr bereits mit dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Erich-Loest-Preis 2025 ausgezeichnet. Ronya Othmann lebt in Leipzig.

Mehr zu den Lesungen in hr2-kultur finden Sie hier.

Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 10.10.2024, 9:30 - 10:00 Uhr.