Die 1989 in Dresden geborene Schriftstellerin erzählt in ihrem zweiten Roman eine Mutter-Tochter-Geschichte zwischen Leipzig, Köln und Hamburg – und räumt ganz nebenbei mit einigen Ost-West-Klischees auf. Ein launig-mündlich verfasster Text, der in Birte Schnöinks Lesung zum großen Hörgenuss wird.

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Unsere gekürzte Lesung bis 13. März 2025 auch in der Audiothek.

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Voller Humor erzählt Paula Irmschler diese Ost-West-Geschichte, in der einmal nicht alles mit der DDR-Vergangenheit und den Herausforderungen der Transformation erklärt wird. Karla ist um die 30, lebt seit vielen Jahren in Köln und ist noch nicht recht in ihrem Heute angekommen. Es mangelt ihr an Ausbildung, Geld und dem Commitment ihrer Geliebten. Mir der hätte sie am liebsten ein Kind, um sich damit gemütlich auf der Couch verkriechen zu können. Den Kontakt zu ihrer Mutter hat Karla längst abreißen lassen, nicht zuletzt, um lästigen Fragen zu entgehen: Wie steht es um ihre Selbstverwirklichung, wie um die finanzielle Situation und wieso lebt sie immernoch in dieser teuren westdeutschen Wohnung und kommt nicht zurück? Mutter Gerda ist zuhause in Leipzig geblieben, wo sie einst demonstrierte. Jetzt sitzt sie auf dem Balkon, versucht zu rauchen und traurig zu sein, nachdem sie gerade von ihrem letzten Freund verlassen wurde. Dabei fällt ihr ein Witz ein, natürlich ein ostdeutscher: “Ein Zug fängt Feuer und verbrennt. Nur ein Waggon bleibt unversehrt, Was hat der Wagen transportiert? Streichhölzer aus Riesa.” Die Verhältnisse zwischen Karla und Gerda sind eigentlich geklärt - bis Karlas kleine Schwester Mascha eines Tages auf die fixe Idee verfällt, den beiden einen gemeinsamen Ausflug nach Hamburg zu schenken…

In ihrem Debütroman “Superbusen” von 2020 hat Paula Irmschler von einer jungen Frau erzählt, deren Lebensstationen den eigenen ähneln: geboren 1989 in Dresden, Studium in Chemnitz, seither schreibend in Köln, u. a. für “Jungle World”, “Missy Magazine” und “Musikexpress”. Irmschler war Redakteurin bei “Titanic” und ist Autorin für Jan Böhmermanns “ZDF Magazin Royale”. “Superbusen” war ein Spiegelbestseller und wurde für die Bühne adaptiert. Mit dem zweiten Buch "Alles immer wegen damals” thematisiert die Autorin nun auch die Lebenswelt ihrer Elterngeneration.

Birte Schnöink wurde 1984 in Bremen geboren. Nach Engagements an der Berliner Schaubühne und den Salzburger Festspielen gehörte sie zehn Jahre zum Ensemble des Thalia Theaters in Hamburg. Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin erhielt den Boy-Gobert-Preis und wurde 2021 mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD geehrt.

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Buch:
Paula Irmschler, Alles immer wegen damals
dtv 2024, 320 Seiten

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Gekürzte Lesung: MDR, hr 2024

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", TT.MM.2024, 9:30 - 10:00 Uhr.