Der "Sondermann-Preis" ist nach einer Figur des in Frankfurt geborenen Malers und Comiczeichners Bernd Pfarr (1958-2004) benannt und wird seit 2005 jährlich verliehen. In diesem Jahr wurde Rainald Grebe mit dem Preis für komische Kunst ausgezeichnet, Samuel Eschmann erhielt den "Sondermann-Förderpreis".

Dem 1971 geborenen Rainald Grebe wird der Hauptpreis in Anerkennung seiner Leistungen als Theater- und Liedermacher verliehen. Die Jury lobt den Witz seines Umgangs mit populären Mythen: "Rainald Grebe schreibt Texte, die an die deutsche Seele rühren, indem sie deutsche Szenen verrühren. Seine Aneignung von allgemein bekannten Kulturphänomenen – Karl May, Sisi, Brandenburg, Autobahnen und vieles mehr – in Liedern und Bühnenstücken haben das, was wir über uns zu wissen glaubten, kräftig gegen den Strich gebürstet. Und das geht nicht wenigen Menschen gegen den Strich. Uns aber gefallen diese formbewusste Frechheiten."

Der Förderpreis wird dem 1976 in der Schweiz geborenen und in Berlin lebenden Satiriker Samuel Eschmann zugesprochen. Sein erstes Buch trug den Titel "Mein erstes Buch schreib ich gleich selbst" und erschien 2017. In zahlreichen Zeichnungen und auf Youtube veröffentlichten Videos hat er seitdem die Absurdität des Alltags in leisen Tönen ironisiert, was die Sondermann-Jury begeistert hat. "Samuel Eschmann ist kein Spötter, sondern ein Spotter. Er erspäht Groteskes, das uns ganz normal erscheint, und setzt es auf eine Art in Szene, dass es uns zu Humoresken wird. Das ist komische Kunst: die Welt mit dem zu befremden, was ihr das Selbstverständlichste scheint."

Wir senden einen gekürzten Mitschnitt der Preisverleihung vom 9. November 2024 im Caricatura Museum, moderiert von Oliver Maria Schmitt.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 29.12.2024, 12:04 Uhr