Kassel Museum für Sepulkralkultur
Das Museum für Sepulkralkultur ist dem Themenfeld Sterben, Tod, Bestattung, Trauer und Gedenken gewidmet. Es ist deutschlandweit das einzige Museum, dass seine Besucher*innen mit der Endlichkeit ihrer eigenen Existenz konfrontiert. Und das tut es auf behutsame Weise.
Was kann man sehen? In der Dauerausstellung finden sich zahlreiche Exponate aus der christlich-abendländischen Sepulkralkultur: letzte Hemden, Sensenmänner, Stundengläser, mittelalterliche Totentänze. Noch weiter reicht das Spektrum von kunstvoll bemalten Särgen und Totenschädeln bis hin zu Trauerschmuck und Leichenwagen. Sie zählen überwiegend zur Alltags- und Gebrauchskultur und dokumentieren die Strategien der Menschen im Umgang mit der Endlichkeit. Auf einem Rundgang erfahren auch viel über aktuelle Tendenzen und zukunftsweisende Entwicklungen.
Darüber hinaus widmet sich das Museum Bestattungsriten verschiedener Religionen und Kulturen in Deutschland: buddhistische, christliche, jüdische, chinesische, hinduistische, konfessionslose, um nur einige zu nennen. Und wer hätte gedacht, wie bunt zum Beispiel ein ghanaischer Sarg sein kann, der zudem die Form eines Hahnes hat? Oder wie lebhaft ein mexikanisches Totenfest ist?
Auch darf gelacht werden, zum Beispiel über den Satz des documenta Künstlers Timm Ulrichs: "Denken Sie immer daran, mich zu vergessen!" Oder über den frühen Walt-Disney-Zeichentrickfilm "The Skeleton Dance". The Skeleton Dance ist ein 1929 produzierter Walt Disney-Kurzfilm. Hier tanzen und musizieren vier menschliche Skelette auf einem Friedhof – ein modernes Filmbeispiel mittelalterlicher europäischer Totentänze.
Neben der Dauerausstellung und zahlreichen Sonderausstellungen möchte das Museum mit Lesungen, Theateraufführungen, Tanz-Aufführungen und Performances, Comedy und Kabarett, Konzerte sowie aufbereitete Kindergeburtstage einen lebendigen Ort schaffen, welcher multiperspektivisch und generationsübergreifend das Thema Sterben und Tod aufgreift.
Es ist in jeder Hinsicht bereichernd, sich mit diesen "letzten Themen" zu befassen. Mit "Leben Sie wohl!" verabschiedet das Museum für Sepulkralkultur seine Gäste auf seiner Ausgangstür.
(Quelle: Museum für Sepulkralkultur)