Am Nachmittag
Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Thomas Altmeyer
Sendetermine
Gut informiert mit dem aktuellen Kulturgespräch und entspannter Musik durch den Nachmittag.
Der Todesmarsch
Es ist ein dunkles Kapitel in der Hessischen Geschichte - der Todesmarsch von Frankfurt nach Hünfeld wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Thomas Altmeyer, Leiter des Geschichtsort Adlerwerke, spricht über die 1.616 Menschen, die zwischen August 1944 bis März 1945 in der KZ Außenstelle Katzbach in Frankfurt inhaftiert waren. Sie waren als Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie tätig. Mitte März 1945 wurde ein Teil der Häftlinge in Güterwagen Richtung KZ Bergen-Belsen transportiert. Weitere 360–370 Häftlinge wurden von SS-Männern zu Fuß in Richtung Fulda getrieben. Hungernde, geschwächte Männer schleppten sich von den Adlerwerken aus an das nördliche Mainufer, über die Hanauer Landstraße nach Fechenheim, über Dörnigheim, an Hanau vorbei und weiter durch zahlreiche Städte und mehr als 20 Dörfer. Durch das Kinzigtal und über Fulda erreichten sie am 29. März Hünfeld. Mit der Bahn ging es von dort ins KZ Buchenwald, wo 280 Männer ankamen. Die SS hatte unterwegs viele erschossen, weil sie zurückblieben oder nach etwas Essbarem griffen. Die kommunenübergreifende Veranstaltungsreihe "Todesmarsch Frankfurt-Hünfeld" zeichnet topografisch von Frankfurt bis nach Hünfeld die Route des Todesmarsches nach und erinnert an die Opfer des KZ "Katzbach".
Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 25.03.2025, 16:04 - 18:00 Uhr.