"Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt!" Am 7. November erklang zum ersten Mal die Staatshymne der DDR im Rundfunk und wurde der Bevölkerung auf diese Weise bekannt gemacht. "Lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland!" In den Rundfunkfunkberichten und Reportagen wird deutlich, was in späteren Jahren fast in Vergessenheit geriet: Dass nämlich die DDR bei ihrer Gründung am 7. Oktober 1949 – genau wie die Bundesrepublik im Westen - den Anspruch erhob, die einzig legitime Vertretung der deutschen Nation zu sein.

Und für den SED-Führer Walter Ulbricht war auch klar, dass sich nicht im "imperialistischen" Westen, sondern nur im Osten, unter der Sowjetischen Schutzmacht demokratische Verhältnisse entwickeln konnten. Die Rede, in der Ulbricht wenige Tage vor der Staatgründung seine marxistisch-leninistischen Vorstellungen von "Demokratie" darlegte, konnten die Radiohörerinnen und Hörer - damals womöglich ebenso verdutzt wie heute - mitverfolgen. Der Historiker und Ulbricht-Biograf Ilko-Sascha Kowalczuk ordnet diesen und andere bemerkenswerte Rundfunkbeiträge rund um den 7. Oktober 1949 ein. Redaktion und Moderation: Stefan Nölke (mdr-Kultur)

Die Sendung ist im Rahmen des ARD-Archivradio-Podcast Geschichte im Original entstanden. Sie können sie auf der Seite von mdr-kultur und in der Audiothek nachhören.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 05.10.2024, 14:04 Uhr.