An Heiligabend steigen wir hinab in unser Archiv und bergen Schätze aus zwei Jahrhunderten. Eine Sendung aus den 50er Jahren ruft Kindheitserinnerungen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des 20. Jahrhunderts wach: Weihnachten 1917 erinnert von Hermann Hesse, ein Weihnachtsmarkt auf der Piazza Navona geschildert von Marie Luise Kaschnitz, eine "Streichwurst als Sonderzulage" beschrieben als großes Weihnachtserlebnis von Gottfried Benn - und die Schriftstellerin Ilse Aichinger erzählt von "hellen Tagen im Dezember".

Und wir schauen noch weiter zurück und finden Weihnachtsbriefe aus dem 19. Jahrhundert: Es sind persönliche Briefe von Dichtermüttern, von Dichterschwestern und Dichterinnen. Sie schildern weihnachtliche Szenen, Sehnsüchte und Hoffnungen. Frau Aja, die Mutter Goethes, schreibt Weihnachtsgrüße an ihren Sohn, Caroline von Humboldt schildert Weihnachtsimpressionen aus Berlin, Bettina von Armin schreibt Briefe im Revolutionsjahr 1848. Und wir machen noch einmal einen Sprung ins 20. Jahrhundert: Marie Hesse schickt Adventspost an ihren Sohn Hermann, und Käthe Kollwitz sendet in der Zeit des 1. Weltkriegs einen weihnachtlichen Trostbrief an ihre Kinder.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 24.12.2024, 18:04 Uhr.