"Die Sprache wird die Menschheit retten" - davon war der kurdisch-türkische Schriftsteller Yaşar Kemal überzeugt. Aus der Macht der Sprache leitete Kemal die Verantwortung der Schriftsteller in der Gesellschaft ab. Eine Rolle, die er selbst sehr ernst nahm: Widerstand gegen empfundenes Unrecht und der Kampf für Freiheit und Menschenrechte ziehen sich wie ein roter Faden durch das Werk des Schriftstellers.

Im Jahr 1997 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Als Laudator wünschte er sich den Schriftsteller Günther Grass. In unserem Archivschatz hören sie heute die Friedenspreisverleihung im Jahr 1997, die Laudatio von Günther Grass und die Dankesrede von Yaşar Kemal im Originalton. Wir erinnern an den Schriftsteller, der vor 10 Jahren am 28. Februar 2015 in Istanbul starb.

Yaşar Kemal, geboren 1923, sammelte als "Straßenschreiber" die traditionellen Erzählungen in den Dörfern, später arbeitete er als Journalist in Istanbul. Er nahm die türkische Gesellschaft unter die Lupe, schrieb sozialkritische Reportagen. 1951 erschienen seine ersten Erzählungen in der Zeitung "Cumhuriyet". Er wurde Schriftsteller. Mit seinem 1955 veröffentlichten Roman "Memed mein Falke" - der Held, ein türkischer Robin Hood - wurde er zum meistgelesenen Schriftsteller seines Landes und erlangte weltweiten Ruhm. Kemal wurde mit vielen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet, war mehrmals für den Literaturnobelpreis nominiert.

Eine Sendung in Kooperation mit dem Deutschen Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 01.03.2025, 14:04 Uhr.

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