Direkt, schnörkellos, immer mit einem verschmitzten Lächeln. Anneliese Aulbach war seit den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre die rührigste Reporterin im Hessischen Rundfunk und auch weit über Frankfurt hinaus bekannt. In ihre Fragen mischte sich ihr hessischer Dialekt, das war ihr Markenzeichen.

Für ihre Sendereihe „Ja damals“ traf sie mehr als 50 Personen aus Hessen, die um die Jahrhundertwende geboren wurden. Im Spiegel der Biografien entsteht ein gesellschaftliches Panorama quer durch alle sozialen Schichten von 1900 – 1980. Die Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, bereits im hohen Alter, berichten von ihren Lebensläufen, die von zwei Weltkriegen geprägt wurden, von ihren Berufen, vom Wandel der Stadt Frankfurt, von ihrer Zuflucht und ihren Erfahrungen im Exil. Die biografischen Erzählungen vermitteln tiefe Einblicke in die Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Wir beginnen die Sendereihe mit Interviews von Frankfurter Jüdinnen und Juden, die vor den Nationalsozialisten aus Hessen geflohen sind. Es erzählen der spätere Landwirt Hans Heinrich Beissinger, die Tänzerin Gretel Hauck-Kahn, der Mediziner Paul Leopold und der Geiger Ernst Mayer. Sie lebten im Exil in Chile, USA, Uruguay und in Palästina.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 05.04.2025, 14:04 Uhr.

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