Wenn der Kameruner Thomas am Strand der spanischen Stadt Cadiz aufs Meer blickt, dann sieht er ein Massengrab. Im Jahr 2023 starben laut der Hilfsorganisation "Caminando Fronteras" 6.618 Menschen bei dem Versuch, Spanien mit einem Boot zu erreichen. Eine der zahllosen Leichen auf dem Meeresgrund ist die des besten Freundes von Thomas.

Seit über vier Jahrzehnten versuchen zunehmend mehr Menschen aus Nordafrika mit Booten nach Europa überzusetzen. Das ist lebensgefährlich. Tausende sterben. Deshalb bezeichnen MenschenrechtsaktivistInnen das Mittelmeer als Massengrab.

Die repressive Politik der EU drängt immer mehr MigrantInnen auf die besonders gefährliche Atlantikroute Richtung der Kanarischen Inseln. Wer die Fahrt überlebt, hat Todesängste durchgestanden.

Der Kameruner Thomas hat die spanische Hafenstadt Cadiz erreicht. Dort wurde er von der katholischen Vereinigung Cardjín aufgenommen. Die Organisation orientiert sich an den Worten von Papst Franziskus. Der hat dazu aufgerufen, MigrantInnen zu beschützen, zu fördern und zu integrieren.

Ein Beitrag von Andreas Boueke.

Die Sendung "Camino" finden Sie hier auch als Podcast.

Sendung: hr2-kultur, "Camino", 17.11.2024, 11:30 Uhr.