In Wanfried, der östlichsten, im heutigen Werra-Meißner-Kreis gelegenen Stadt Hessens, lebten etwa 2000 Menschen, als Anfang der 1870er Jahre in Bayreuth das "Haus Wahnfried" gebaut wurde. Die nach seinen Plänen errichtete Villa bezog Richard Wagner mit seiner Familie am 28. April 1874 und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahre 1883.

hr 2024 | ca. 30 Min. | Ursendung

Cosima Wagner vertraute am 4. Mai 1874 ihrem Tagebuch an, dass es in Hessen einen Ort "Wahnfried" gäbe, dessen Name, die Zusammensetzung dieser gegensätzlichen Wörter den Komponisten "mystisch berührt" habe. Und so ließ Wagner auf der Vorderseite seines Hauses den Spruch in Stein meißeln: "Hier wo mein Wähnen Frieden fand - Wahnfried - sei dieses Haus von mir benannt." Zwischen Wanfried, einer immer noch friedlichen, ruhigen Stadt, und Wahnfried, einem historisch aufgeladenen, stets von vielen Besuchern heimgesuchten Haus mit einer unfriedlichen Geschichte (seit 1976 ist es ein Museum) liegen gut 230 Luftlinienkilometer. In schroffen sonoren Gegenschnitten begegnen sich die beiden Orte und finden eine akustische Nähe zueinander: in dem Hörstück "Wähnen Frieden - Wanfried" von Stefan Fricke.

Sendung: hr2-kultur, "The Artist's Corner", 23.11.2024, 23:00 Uhr.