Eine Theorie zur Herkunft von Beethovens Schwerhörigkeit macht den Biss eines Rattenflohs dafür verantwortlich. Der Rattenfloh galt als Erreger des Flecktyphus. Dieser Umstand wurde aber erst nach Beethovens Tod herausgefunden wie auch die Tatsache, dass mindestens 15% aller von der Krankheit Befallenen an Taubheit litten.

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ab dem 29. Juni 2024 für 12 Monate in der ARD-Audiothek

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"Rattenfloh" ist eine akustische Reflektion über Beethovens Werk, eine fiktive Reise durch sein krankes Gehör imaginierend. Hier ist Beethovens Taubheit die Folie, auf der seine Werke Prozessen der Veränderung, Verzerrung, Dekonstruktion, Distanzierung, Variation, Übermalung unterzogen werden und somit zu einer Erfahrung des hörenden Außenstehenden werden.

Sprachliches Schlüsselmoment ist die anekdotische Kolportage des Zeitgenossen Ludwig Rellstab über einen Fehler des Komponisten während einer grotesk wirkenden Zusammenkunft beider. Die Rolle des sprechenden Protagonisten wechselt dabei mehrmals die Perspektive von der Rolle des sprechenden Beethoven über den erzählenden und deklamierenden Ludwig Rellstab hin bis zu Akklamationen eines leidenden unbestimmten Subjekts.

Realisation: Hermann Kretzschmar
hr 2020 | 55 Min.

Sendung: hr2-kultur, "The Artist's Corner", 29.06.2024, 23:00 Uhr.