Am Sonntag, 27. Oktober, beschließt ein Konzert mit zwei Acts im Künstler*innenhaus Mousonturm das Festival. Die Saxofonistin, Komponistin und Bandleaderin Jasmine Myra schreibt melodische, klangschöne Stücke, die sich mit Leichtigkeit über Genregrenzen hinwegsetzen. Außerdem ist Liam Shortalls aka corto.alto mit dabei. Latin, Punk und Hip-Hop gefiltert durch die musikalische Sprache des Jazz fließen in seine Tracks ein.
Sonntag, 27.10.2024, 20 Uhr, Mousonturm
Jasmine Myra
Das Festival endet inzwischen traditionell mit einem Konzert im Mousonturm. Und nachdem dabei wiederholt die Londoner Postjazz-Szene im Fokus gestanden hat, beweist diese Ausgabe, dass auch im Norden Großbritanniens hoch interessante Talente und Szenen gedeihen. Aus Leeds, mehr als vier Autostunden nördlich von London, kommt die Saxofonistin, Komponistin und Bandleaderin Jasmine Myra. Beeinflusst von so unterschiedlichen Komponisten wie Bonobo, Ólafur Arnalds und Kenny Wheeler, schreibt sie melodische, klangschöne Stücke, die sich mit Leichtigkeit über Genregrenzen hinwegsetzen.
Noch einmal vier Stunden weiter nördlich, in Glasgow, liegt die Heimat des Multiinstrumentalisten Liam Shortall. Der stellte sich 2019 die Aufgabe alle drei Wochen einen neuen Track zu veröffentlichen. "Ich schrieb das Stück Mittwochnachts, nahm es donnerstags auf und mischte und masterte es am Freitag", erzählt er im Nachhinein, und dass der Zeitdruck ihm geholfen habe, eine klarere stilistische Vision zu entwickeln.
Jasmine Myra - alto sax
Arran Kent - flute / bass clarinet
Ben Haskins - guitar
Jasper Green - keys
Alice Roberts - harp
Sam Quintana - double bass
George Hall - kit
corto.alto
Liam Shortalls erstes Instrument war die Posaune, auf der er mit 16 Jahren als jüngster Absolvent aller Zeiten das Undergraduate Jazz Program des Royal Conservatoire of Scotland abschloss. Parallel zu seinem Jazzstudium beschäftigte er sich mit der Produktion von Beats, die er unter dem Pseudonym corto.alto veröffentlichte. Spanisch für "kurz.lang" ist der Name eine Referenz an seine spanische Großmutter, die den Nachnamen seines irischen Großvaters annehmen musste. Inspiriert u. a. durch Flying Lotus oder Thundercat entwickelte Shortall schnell einen eigenen Stil. Dabei kam ihm die musikalische Vielfalt auf Glasgows Partymeile "Sauchiehall Street" zugute, wo er in einem billigen Apartment über einem Club wohnte. Latin, Punk und Hip-Hop gefiltert durch die musikalische Sprache des Jazz flossen in die 20 Tracks ein, die corto.alto am Ende des Jahres veröffentlichte. Sie bescherten ihm die Auszeichnung zum Album des Jahres 2020 in Schottland.
Im MusikVideo "Slope", eingespielt im Trio mit Saxofon und Schlagzeug, wird der multistilistische Ansatz von corto.alto klar, aber nicht nur das: So wie der junge Schotte mit großer Souveränität vom E-Bass über Tasten und Posaune zur Gitarre wechselt, auf der er souverän improvisiert, zeigt es einen hochtalentierten, hochkreativen Musiker, den es zu entdecken lohnt.
Liam Shortall - Trombone, Bass, Synths & electronics
Graham Costello - Drums x SPD
Mateusz Sobieski - Tenor Saxophone