Bereits zum dritten Mal lockt die Clubnacht im Rahmen des Deutschen Jazzfestivals am Freitagabend ein illustres Publikum in die ebenso illustren Live-Jazz-Locations der Stadt.
Luca Sestak Trio im Holzhausenschlösschen:
Zum ersten Mal dabei ist das Holzhausenschlösschen (im Holzhausenpark). Seit Anfang des Jahres kuratiert dort das Mannheimer „Ella & Louis“ eine Konzertreihe und konnte für die Clubnacht das Luca Sestak Trio verpflichten. Der 1995 in Celle geborene Pianist hat sich, ausgehend von einer jugendlichen Begeisterung für Boogie Woogie, einen virtuosen Klavierstil erarbeitet, der die motorische Energie seiner frühen Liebe mit der Raffinesse des Jazz und Ausflügen ins klassische Repertoire verbindet. Ein idealer Protagonist den Kammermusiksaal des Holzhausenschlösschens mit seinem guten Flügel, seiner hervorragenden Akustik und seinem eher dem swingenden Jazz zugeneigten Stammpublikum. Die jungen und potenziell zahlreichen Fans des seit seiner Jugend auf Social Media aktiven Pianisten werden nicht alle ins Schlösschen passen. Aber zum Glück gibt es an diesem Abend ja viele Alternativen. Karten hierfür gibt es hier
Flux im Netzwerk Seilerei
Das kraftvolle Hammond-Trio „Flux“ etwa lockt in die Interimsspielstätte der Fabrik „Netzwerk Seilerei“ (Offenbacher Landstraße 190 in Oberrad). Während Thomas Langer und Claus Hessler über das Rhein-Main-Gebiet hinaus bekannte Namen haben, ist der Mann an den Tasten für manche noch eine lohnende Entdeckung. Paul Gehrig hat seine Freude an treibenden Schlagzeug-Rhythmen auf die Hammond-Orgel übertragen, die er bezeichnenderweise auch gern mal im Stehen spielt. Mit dem durch Barbara Dennerlein ins Zusammenspiel mit dem Tastendinosaurier eingeführten Gitarristen Thomas Langer und dem Schlagzeugguru Claus Hessler bildet er eine Truppe, die mittlerweile auf drei gemeinsame Alben und ein breites Repertoire zwischen Jazz, Funk und Rock zurückgreifen kann. Programm und Vorverkauf der Fabrik hier
Meteors in der Romanfabrik
Der immer für eine Überraschung gute und scheinbar nie an konzeptioneller oder kompositorischer Ideenlosigkeit leidende Sebastian Gramss tritt mit seiner Band Meteors für die Jazz-Initiative in der Romanfabrik auf. Das gleichnamige Album, mit dem Deutschen Jazzpreis als Produktion des Jahres 2022 ausgezeichnet, inszeniert einen Status Report über den Zustand der Erde, adressiert in bitterer Ironie an mögliche Alien-Besucher. SciFi-Soundscapes und eigenwillige Kompositionen formen eine Art „deep space jazz“ von faszinierender Vielfarbigkeit, der die individuellen Stimmen des hochkarätig besetzten Ensembles – u. a. mit Philipp Zoubek an Tasten – effektiv einzusetzen weiß. Die Posaunistin Shannon Barnett muss ihren geplanten Auftritt aus persönlichen Gründen leider absagen. Tickets im Vorverkauf hier
Franziska Aller in der Milchsackfabrik
In der Milchsackfabrik (Gutleutstraße 294) präsentiert die Mainzer Bassistin Franziska Aller ihr neues Programm. 1991 in Montabaur aufgewachsen und zunächst auf der klassischen Gitarre mehrfach bei Jugend musiziert ausgezeichnet, wechselt sie mit 16 zum Bass und hat sich seitdem zu einer enorm vielseitigen und energiegeladenen Bassistin entwickelt, egal ob auf dem akustischen oder dem elektrischen Tieftöner. Ihre erstaunlich breit gefächerten musikalischen Aktivitäten der letzten Jahre, von diversen Jazz- und Crossover-Besetzungen mit weltweiten Festivalauftritten bis hin zu Auftragskompositionen etwa für das Berliner Stegreiforchester, bringt sie in der Musik für ihr aktuelles Quartett auf einen gemeinsamen Nenner. Man darf gespannt sein! Tickets für Franziska Aller hier im Vorverkauf
Lawrence Clark und Freunde im Jazzkeller
Und im Jazzkeller, Mutterschiff nicht nur aller Frankfurter, sondern aller deutschen Jazzclubs hier zu Lande und sogar ein Jahr älter als dieses Festival, ist ein hochkarätiges Jazzquintett aus New York zu erleben. Lawrence Clark, Saxofonist mit strahlendem Ton und langem melodischen Atem, und der Trompeter Duane Eubanks, jüngerer Bruder des Gitarristen Kevin und des Posaunisten Robin Eubanks und ebenfalls ein Musiker mit lyrisch-erzählerischer Veranlagung, bilden die Frontline. In der Rhythmusgruppe ist mit dem Niederländer Joris Teepe einer der großen Bassisten Europas mit von der Partie. Das alles hautnah zu erleben im historischen Gewölbe des Jazzkellers. Eintrittskarten im Vorverkauf? Hier!