Die hr2-KulturVerFührung im Oktober geht ins Frankfurter Städel Museum Auf du und du mit den Künstlerinnen um 1900

Morgens durchs Städel streifen, vor dem großen Andrang – das bietet Ihnen die hr2-KulturVerFührung bei einer Führung durch die aktuelle Ausstellung "Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900". Werke von Erna Auerbach, Louise Schmidt und Ida Gerhardi sind zu erleben, die alle bei Ottilie W. Roederstein am Städel gelernt haben. Ohne den Beitrag dieser Künstlerinnen ist die Moderne nicht zu denken. Kommen Sie mit!

Louise Breslau: Jeune femme et chrysantheme, Portrait de Wilhelmina Carlson-Bredberg, 1890, aus der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900"
Selbstbwusst wie die Malerin Louise Breslau: Die junge Frau neben den Chrysanthemen, das Portrait der Wilhelmina Carlson-Bredberg, 1890, aus der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900" Bild © Städel/VG-Bild-Kunst
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Die Moderne ist ohne den Beitrag von Künstlerinnen nicht zu denken. Neben bekannten Malerinnen und Bildhauerinnen wie Louise Breslau, Ottilie W. Roederstein und Marg Moll haben sich viele weitere erfolgreich im Kunstbetrieb der Zeit um 1900 behauptet. Sie heißen Erna Auerbach, Eugenie Bandell, Mathilde Battenberg, Marie Bertuch, Ida Gerhardi, Dora Hitz, Annie Stebler-Hopf, Elizabeth Nourse oder Louise Schmidt. Von Paris und Frankfurt aus knüpften sie internationale Netzwerke und unterstützten sich gegenseitig.

Erna Auerbach: Frauenbildnis in schwarz, aus der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900"
Erna Auerbach: Frauenbildnis in schwarz, aus der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900" Bild © Städel/VG Bild-Kunst

Als einflussreiche Lehrerinnen und Kunstagentinnen prägten einige von ihnen auch die Geschichte des Städel Museums und der Städelschule. Zeit, diesen Künstlerinnen erstmals eine große Ausstellung zu widmen und sie neu zu entdecken. Noch bis 27. Oktober 2024 präsentiert das Städel Museum rund 80 Gemälde und Skulpturen von insgesamt 26 Künstlerinnen. Darunter befinden sich Kunstwerke aus renommierten US-amerikanischen und europäischen Museen sowie zahlreiche Arbeiten aus Privatbesitz, die zum ersten Mal gezeigt werden.

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Exklusiv: Die hr2-KulturVerFührung ins Frankfurter Städel Museum

Nach dem exklusiven Rundgang geht's dann gemeinsam durch den Stiftersaal aufs Dach des Museums, das Ihnen einen spektakulären Blick auf die Frankfurter Skyline bietet*. Die hr2-KulturVerFührung am Mittwoch, 2. Oktober 2024, um 9:30 Uhr. Bewerbungsschluss ist der 25. September 2024. Das Los entscheidet, wer mitkommt. Wir informieren die Gewinner über den genauen Treffpunkt.
* Bitte beachten Sie, dass der Zugang zum Dach nicht barrierefrei ist.

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Die hr2-kulturVerFührung ins Frankfurter Städel Museum am 2. Oktober 2024  - Bewerbungsschluss ist der 25. September 2024

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Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900
In der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900" Bild © Städel

Die Ausstellung zeigt Künstlerinnen, die sich mit großer Eigenständigkeit und Professionalität in einem durch männliche „Künstlergenies“ bestimmten Kulturbetrieb durchsetzten. Unter dem Blickwinkel der Netzwerke entsteht ein komplexes Bild der Ausbildungs- und Arbeitssituation von Künstlerinnen in der Moderne: vom Kampf der Wegbereiterinnen im Paris der 1880er-Jahre über die ersten Bildhauerinnen an der Kunstschule des Städel um 1900 bis hin zu einer jungen selbstbestimmten Generation von Künstlerinnen im Neuen Frankfurt der 1920er- und 1930er-Jahre. Die stilistisch sehr unterschiedlichen Arbeiten zeigen dabei die Vielfalt weiblicher Positionen in der Kunst auf und spiegeln die radikalen gesellschaftlichen und ästhetischen Umbrüche der Zeit.

Ida Gerhardi: Tanzbild VII, Can-Can-Tänzerinnen bei Bulier, um 1904, aus der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900"
Ida Gerhardi: Tanzbild VII, Can-Can-Tänzerinnen bei Bulier, um 1904, aus der Ausstellung "Städel-Frauen. Künstlerinnen um 1900" Bild © Städel/VG Bild-Kunst

In ihren Werken setzten sich die Malerinnen und Bildhauerinnen mit ihrer eigenen Existenz als Künstlerinnen in einem männlich dominierten Umfeld auseinander. Sie zeigten sich selbstbewusst im Kreis ihrer Freundinnen und Mitstreiterinnen und stellten die überkommenen Geschlechterrollen infrage. Mit Darstellungen des menschlichen Aktes reklamierten sie einen zuvor den Männern vorbehaltenen Motivkomplex auch für sich. Dabei bedienten sie sich nicht nur der Malerei und Zeichnung, sondern eroberten zunehmend auch die Bildhauerei, die aufgrund der physischen Anstrengung sowie der technischen und materiellen Anforderungen als vermeintlich "männlichste" Gattung der Kunst galt.

Eine enge, gewundene Treppe mit grauen Stufen
50 Stufen führen hinauf auf die neue Terrasse "Städel Dach" Bild © Katrin Kimpel

"Als Ergebnis eines weitreichenden Forschungsprojekts zur Geschichte der Institution und seiner Sammlung ist es dem Städel Museum gelungen, bemerkenswerte Künstlerinnenbiografien zu rekonstruieren, verschollene Werke zu lokalisieren und damit Lücken in der Forschung zu schließen und wiederum Türen für weiterführende Recherchen zu öffnen. Der Blick auf die Situation von Künstlerinnen um die Jahrhundertwende und ihren Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kunst wird sich mit dieser Ausstellung nachhaltig verändern. Unseren Leihgebern und Förderern gilt mein großer Dank: Sie haben wieder einmal gezeigt, wie wesentlich ihr Engagement für die Kernaufgaben unserer Museumsarbeit ist", so Direkor Philipp Demandt.

Frontansicht es Städel Museums
Hereinspaziert: Frontansicht des Städel Museums Bild © Norbert Miguletz

Alexander Eiling, Eva-Maria Höllerer und Aude-Line Schamschula sind die Kuratoren der Ausstellung: "Sie konzentriert sich auf das künstlerische Schaffen von Malerinnen und Bildhauerinnen zwischen 1880 und den 1930er-Jahren. Wir widmen uns drei Generationen von Künstlerinnen sowie den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen dem Frankfurter Kunstbetrieb und der französischen Kunstmetropole.

Nach einem Prolog, der sich mit dem Pariser Künstlerinnenkreis um Ottilie Roederstein befasst, wird die Ausbildungssituation von Frauen an der Städelschule sowie an der neuen Kunstgewerbeschule in den 1920er-Jahren ins Zentrum gerückt. Wir stellen diese Künstlerinnen mit ihren individuellen Leistungen vor und machen ihre weitverzweigten Netzwerke sichtbar, mit denen sie sich gegenseitig unterstützten und förderten. Es ist eine Ausstellung über die Selbstermächtigung von Künstlerinnen, die zu ihrer Zeit keine Ausnahmeerscheinungen waren."

Ausblick vom Dach des Städel Museums
Ausblick vom Dach des Städel Museums Bild © Alf Haubitz

Wir danken dem Städel Museum für die Überlassung der Pressetexte. Red.

Quelle: hr2-kultur