hr2-Kulturpartner Oper Frankfurt

In der deutschen Theaterlandschaft nimmt die Oper Frankfurt seit jeher einen besonderen Platz ein: Avancierte Regiekonzepte, ausdrucksstarke musikalische und darstellerische Leistungen sowie die Offenheit gegenüber zeitgenössischen Komponisten lenken immer wieder den Blick auf dieses traditionsreiche Haus.

Oper Frankfurt bei Nacht
Die Oper Frankfurt bei Nacht Bild © Wolfgang Runkel

Die Geschichte der Oper Frankfurt ist mit zahlreichen großen Namen verbunden: Richard Wagner und Richard Strauss leiteten hier Aufführungen ihrer Werke, Paul Hindemith arbeitete als Konzertmeister im Orchester, Clemens Krauss bescherte in den zwanziger Jahren dem Haus eine glanzvolle Zeit. Außerdem machte sich Frankfurt als Uraufführungsort einen Namen: Wichtige Werke Franz Schrekers wurden hier zum ersten Mal gespielt, aber auch Arnold Schönbergs "Von heute auf morgen" oder Carl Orffs "Carmina burana".

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Oper Frankfurt

Untermainanlage 11
60311 Frankfurt am Main

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Die Ursprünge der Oper Frankfurt gehen auf das Jahr 1782 zurück, als das erste feste Theatergebäude in der Stadt seinen Spielbetrieb aufnahm. Fast 100 Jahre später wurde in Gegenwart des deutschen Kaisers ein neues, opulentes Opernhaus eröffnet, das 1944 den Bomben zum Opfer fiel. Nach dem Krieg fand die Oper Frankfurt ihr heutiges Domizil in der sogenannten Theater-Doppelanlage, die 1963 ihre Pforten öffnete. Das frühere Operngebäude, die Alte Oper, fungiert seit 1981 als Konzerthaus.

Zeitgemäßes Musiktheater

Dirigenten-Persönlichkeiten wie Sir Georg Solti und Christoph von Dohnányi prägten seit den fünfziger Jahren die Geschicke der Oper Frankfurt. In der Zeit von 1977 bis 1987 setzte Michael Gielen, zusammen mit den Regisseuren Hans Neuenfels, Herbert Wernicke, Christof Nel, Alfred Kirchner und vor allem mit der Regisseurin Ruth Berghaus, international gefeierte Maßstäbe für ein zeitgemäßes Musiktheater.

Im Zentrum einer vitalen Business-Atmosphäre

Intendant der Oper Frankfurt ist seit dem 1. September 2002 Bernd Loebe. Für ihn besitzt ein Opernhaus gerade in einer so modernen Stadt wie Frankfurt eine besondere Funktion. Hier fokussieren sich die Besonderheiten und Probleme der Gesellschaft besonders stark. Eingebettet in das Rhein-Main-Gebiet steht die Oper Frankfurt im Zentrum einer vitalen Business-Atmosphäre und besitzt nicht nur für die Mainmetropole selbst, sondern für die gesamte Region eine herausragende Bedeutung.  Antworten auf die aktuellen Fragestellungen unserer Zeit zu geben, sieht Loebe als eine der Aufgaben eines zeitgemäßen Opernhauses an: "Bei allen Verlockungen und Ablenkungsmanövern des Medienzeitalters versammeln wir uns immer wieder im Theater, so, als erwarteten wir hier eine Art Botschaft, eine Sinnstiftung. Aus dem Spannungsverhältnis von Wort und Ton, aus dem immanenten Kompromiss schöpfen wir Hoffnung und über die sinnliche Wahrnehmung verschiedenartigster Gefühle und Inhalte empfinden wir uns reicher, bereichert."

Unverstellte Handwerklichkeit

Diese Sinnstiftung ist für Loebe jedoch ohne eine Anbindung der Gegenwart an die Geschichte nicht möglich: "Wir blicken in die Vergangenheit, vergleichen sie mit dem Heute und erahnen Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft. Die Oper versinnbildlicht diese Prozesse, allerdings nicht mit Parolen und moralisierend erhobenem Zeigefinger, sondern kraft der Gefühle, kraft der Künstler auf und hinter der Bühne." Damit Aufführungen zustande kommen, bedarf es eines überaus komplexen Organismus’, der sich aus den verschiedensten Berufen und Tätigkeitsbereichen zusammensetzt. Ob Bühnenarbeiter, Schneider, Schuster, Maskenbildner, Orchestermusiker oder berühmte Diva: Alle arbeiten gemeinsamen an einem Produkt und jede Vorstellung bedeutet ein so nicht wiederholbares Unikat – keine Selbstverständlichkeit in einer von Virtualität geprägten Zeit.  Doch gerade diese unverstellte Handwerklichkeit macht das Besondere und den Reiz eines solchen Betriebs aus, den Bernd Loebe so beschreibt: "Wenn die vielen Räder ineinander greifen, kann die Oper bis heute Magisches entfachen: den wahrhaften Augenblick, der uns Kraft gibt für den Alltag."

Quelle: hr2-kultur